Vierecke Augen

Ich war unterwegs! Eigentlich nicht so mein Ding, aber manchmal lockt mich doch der Ruf der Ferne. Nur diesmal handelt es sich bei Ferne um Berlin und bei Ruf um die Berlinale.

Erstmal ein bisschen Vorgeschichte. Ich habe diese Semester das Studienmodul „Filmkritik“ belegt. Jetzt ratet mal was ich da gemacht habe. An sich war der Verlauf für das Seminar immer gleich. Alle Seminarteilnehmer stellen zu einem bestimmten aktuellen Kinofilm ihre Kritiken vor und danach gibt es noch Diskussionen über bestimmte Theorien und bekanntere Filmkritiker. Wahrscheinlich mein Lieblingsseminar von diesem Semester. Für mich die perfekte Mischung aus praktischen Übungen und neuen Erkenntnissen aus der Theorie. Außerdem merke ich, dass ich mich am liebsten mit der Film- und Serien-Thematik beschäftige. Aber egal, es geht ja jetzt hier um die Berlinale.

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Das hätte es zu meiner Zeit nicht gegeben!

Ich hatte eine gute Schulzeit. Zeitweise bin ich sogar der Meinung es ist die beste Zeit meines bisherigen Lebens gewesen. Naja, auch wenn ich sie genoßen habe, so manche Defizite gibt es doch, die man nicht übersehen darf. So habe ich mit meiner Klasse nie an einem Wettbewerb teilgenommen. Wir haben schulinterne Sachen organisiert, oder auch mal an der Weihnachtsschuhkarton mitgemacht. Aber keine Wettbewerbe. Gott sei Dank haben da noch andere Klassen an anderen Schulen mehr Elan als wir damals. Die Bauhaus-Uni hat nämlich auch zu einem Wettbewerb eingeladen. „Schick uns dein Bauhaus!“

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Endspurt. Mal wieder

Mit dem Januar geht auch schon mein 3. Semester hier in Weimar zuneige. Ich habe damit meine Halbzeit erreicht. Bachelor in Medienkultur geht 6 Semester und an so richtig studieren liegt dann eigentlich nur noch im 4. Semester an. Mein Plan sieht nämlich gerade vor, dass ich in meinem 5. Semester mein Praxissemester belege und das 6. natürlich für die Bachelorarbeit verwende. Und dann bin ich auch schon fertig. Also wenn alles nach Plan verläuft.

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Kaffeeklatsch

Vor ein paar Wochen hatte ich mal Besuch von der Angelina. Zwar hat sie schon an anderer Stelle mal zum Besten gegeben, wie so ihr erster Eindruck von Weimar und Bauhaus-Uni ist, aber dachte ich mir, dass man ja das zu zweit noch ausführen kann. Den Plausch könnt ihr jetzt hier nachhören. Mit Lob, Gemecker und allerlei wunderbar kuriosen Erfahrungen. Und alles leicht amateurhaft, von der Technik und  der Interviewführung her. So wie ichs mag…. Viel Spass.

Buskind

Mir war als Kind das Leben als regelmäßiges Buskind verwehrt. Nie hab ich weit weg genug von meiner Schule gewohnt. Und so musste ich mit dem Fahrrad auf den Weg machen, egal ob Schnee und Eis, während die Dorfkinder von außerhalb in diesem schönen, gemütlichen und beheizten Gefährt saßen. So jedenfalls meine Vorstellung. Wahrscheinlich sah die Wahrheit ganz anders aus. Mir kamen damals Geschichten zu Ohren von Busfahrern aus der Hölle, Todesangst bei Eis auf den Straßen und trotzdem 60 Sachen auf dem Tacho und natürlich den Busprolls. Und trotzdem hab ich meine Liebe zum Busfahren nie aufgegeben.
Ich weiß nicht was es genau ist. Vielleicht das sanfte wackeln beim Fahren, oder es liegt an der Aussicht die man von einem Bussitz aus hat. Wenn mich der Pathos ergreifen würde, könnte ich sagen es ist so eine Art Lebensgefühl. Ich bin nun nämlich endlich Buskind geworden. Wir Studenten in Weimar dürfen nämlich seit diesem Semester mit unseren Studentenausweis Bus fahren. Dafür gab es extra eine Abstimmung, die aber mit einer lächerlich kleinen Wahlbeteiligung gesegnet war. Folge dessen, teils sehr amüsante und hitzige Diskussionen auf der Online Pinnwand der Uni über Sinn und Unsinnigkeit dieses Tickets. 25 Euro mehr in Semester waren nämlich die Folge. Und Weimar ist nicht wirklich groß. Ich wohne beim Hauptbahnhof und damit eigentlich schon am nördlichsten Punkt der Weimarer Innenstadt und brauche gerade mal eine halbe Stunde zu Fuß bis zum Uni Hauptgelände, was am südlichsten Punkt der Innenstadt liegt. Und wenn man mit Rad hier unterwegs ist, kommt man eigentlich in Weimar überall hin in weniger als einer halben Stunde. So betrachtet ist das Busticket wirklich nur sinnvoll für Studenten von bestimmten Studentenwerk Häusern, da diese wirklich ziemlich weit weg vom Schuss sind.
Und obwohl ich, wie schon erwähnt, eigentlich kein Problem habe meine Wege zu Fuß zu bewältigen, fahr ich, wenn es sich ergibt, mit dem Bus. Zum meinem, weil ich es einfach mag und zum Anderen, weil ich zu faul bin mein Rad auf Vordermann zu bringen. Aber die Versuchung ist aber auch groß. 5 Minuten bis zum Bahnhof und dann in einen dieser Schlenkerbusse steigen. Das sind solche mit einem Gelenkteil in der Mitte. Wenn du dich da reinstellst und der Bus enge Kurven nimmt, kommt das Gefühlsmäßig sehr nahe an diese Simulatoren von Rummeln.
Außerdem sind die Busfahrer hier anscheinend sehr gechillte und auch verständnisvolle Leute. Heute schon wieder erlebt, wie der Fahrer 2-mal gestoppt hat, obwohl er schon losfahren wollte, weil noch Leute angerannt kamen. Macht meinen Erfahrungen nach, auch nicht jeder Busfahrer. Wenn ich den Erzählungen meiner ehemaligen Mitschüler glaube, dann hätten ihre Busfahrer damals noch genüsslich die Tür geschlossen, kurz bevor der zu spät Kommende beim Bus angekommen wäre. Aber hier in Weimar ist die Welt noch in Ordnung. Hier macht Busfahren Laune. Also mir.

Aufwärmphase

 

Der schwierigste Part ist immer der Anfang. Sollte ich mich erst einmal vorstellen? Gleich das Projekt hinter diesen Einträgen erklären? Eigentlich mache ich so was schon mittlerweile seit 4 Jahren und trotzdem habe ich noch keine Formel für einen gelungenen Blogartikel-Einstieg gefunden. Naja, beginnen wir bei mir. Wilhelm, mein Name und 21 mein Alter. Ich studiere mittlerweile seit einem Jahr an der Bauhaus-Universität in Weimar Medienkultur und gerade beginnt hier das 3. Semester für mich. Warum ich euch davon erzähle? Ich wurde darum gebeten, und zwar von den Bauhaus-Botschaftern. Ich soll euch einen Einblick verschaffen in den Alltag und vielleicht auch die Gedankenwelt eines fleißigen Studenten hier.

Und hier beginnt eigentlich schon meine Misere. Ich bin kein sonderlich guter Student. Beziehungsweise ich war kein guter Student. Egal ob das Lesen von Studienlektüre, das Anfertigen von Hausarbeiten oder das simple pünktlich sein, ich hatte bei allem meine Probleme. Vielleicht nehm ich das Klischee des verpeilten Studenten, dass einem in den Medien begegnet einfach zu ernst. Aber ich schwöre Besserung! Dieses Semester wähle ich mehr Kurse, als ich müsste und plane sogar so was wie freiwilliges Engagement und Nebenjobs. Davon werde ich euch aber ein anderes Mal erzählen.

Warum Weimar? Ich hab mich damals dafür entschieden, weil von allen Unis, die mich haben wollten, die Bauhaus-Uni professionell wirkte, ohne dabei alle Studenten in irgendeiner Art der Anonymität untergehen zu lassen. Ich fühlte mich hier ernst genommen. Und ich sollte damit auch recht behalten. Weimar ist keine große Stadt und auch die dazugehörige Uni ist nicht erschlagend von den Fakultäten. Hier hat man nach einem Semester eigentlich jeden Studenten irgendwo mal getroffen. Gut möglich, dass man mal in der Kult-Kneipe hier mit einen Dozenten ins Gespräch kommt.

Wenn man aus ner Großstadt wie Berlin kommt, kommt einem Weimar vielleicht langweilig vor. Hier gibt’s halt keine 20 kultigen Clubs, aber wenn mal wo zur großen Party geladen wird, kann man sich sicher sein, jemanden zu treffen, den man kennt. Eigentlich fall ich auch hier aus der Reihe. Ich bin nicht so der Partygänger. Ich bin eher so der Rednertyp und das funktioniert meist schlecht, wenn gerade die Gehörgänge von dir und deinem Gegenüber mit Bässen malträtiert werden.

Obwohl ich es genieße, ein Student zu sein, kann ich mich mit manchen Bräuchen anfreunden. Ich hab kein Smartphone, weils mir eh nach nem Monat kaputtgehen würde. Ich hab kein cooles Notizbuch, weil ich absolut nicht malen kann, und mein Schriftbild sich seit der 2. Klasse nicht verändert hat. Und zeitweise gehen mir die Touristen in der Weimarer Altstadt auf den Keks. Vielleicht ist das ein Zeichen, dass ich mich hier einlebe. Und ich leb hier gern. Ein Grund dafür:

Ein Stadt mit Spiderman und Mary Jane an der Häuserwand kann keine schlechte Stadt sein. Also meiner Meinung nach.